Copykill

Für alternative NSU-Aufklärer ein untrügliches Zeichen: rätselhafte Todesfälle im Umfeld von Opfern, Verdächtigen und Ermittlern. Sie beweisen die Verstrickung des Staates in Verbrechen, die dem NSU angelastet werden. Ein so genanntes Zeugensterben begleitet die Strafverfolgung auch im NSU-Komplex wie eine tödliche, hoch infektiöse Krankheit.

Die Sache scheint klar: So wenig, wie Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos im Eisenacher Wohnmobil durch einen erweiterten Selbstmord zu Tode kamen, starben der „aussagewillige“ Florian Heilig oder Thüringer Polizeibeamte1) durch Suizid. Auch Thomas „Corelli“ Richter und Heiligs Ex-Freundin Melisa Marijanovic waren keine Opfer gesundheitlicher Komplikationen. Staatlich geschützte Mörder brachten die unliebsamen Mitwisser zur Seite.

Besonders bei den Todesfällen Heilig, Corelli und Marijanovic herrscht in einer breiten Querfront der NSU-Aufklärung Einigkeit. Die reicht von Wolf Wetzel und Thomas Moser über Hajo Funke und Jürgen Elsässer bis zum sogenannten Arbeitskreis NSU. Etliche weitere Blogger sehen es ähnlich. Auch wenn die vermuteten Gründe für Auftragsmorde zum Wohle des Staates nicht unterschiedlicher sein können.

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14 Gedanken zu “Copykill

  1. Pingback: Ein neuer NSU-Blog: Parlograph von brain freeze aus dem HPF | NSU LEAKS

  2. „den erweiterten Suizid von Böhnhardt und Mundlos, dem in gleicher Weise die Unklarheit des vermuteten Mordes durch Dritte anhaftet.“

    Unklar, weil Selbstmord für dich noch eine Option ist?
    Mit welcher Waffe?
    Oder immer noch die Variante, sie sind es gar nicht?

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    • 1. Unklar, weil sich zwei Versionen gegenüberstehen. Staat sagt erweiterter Suizid, die Netzgemeinde sagt Mord. Aus Sicht der vermuteten NSU-Macher ergibt sich damit eine Unklarheit, eine offene Situation. Ob diese Offenheit beabsichtigt war, ist eine andere Frage. Hier geht es um die Parallelität zu den Fällen Christ und Heilig.
      2. Ich halte Suizid für ausgeschlossen.
      3. Wenn (staatlicher) Mord und Suizid ausscheiden, bleiben nicht so viele Möglichkeiten übrig. Genaugenommen nur drei. Das ist aber ein extra Thema. Vll. später.

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  3. Der Artikel spricht etwas an, dass unbedingt in die Köpfe der Leute durchdringen muss: Geheimdienste manipulieren die öffentliche Meinung durch „Zaubertricks“. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf eine falsche Annahme (Zeuge ist tot), die durch die dadurch gelenkte Debatte (Suizid oder Mord) in den Köpfen der Diskutanten weiter gefestigt wird und sich mit der Zeit als „Wahrheit“ im Unterbewusstsein festsetzt. So behält der Rechtsstaat – agierend mit geheimdienstlichen Magiern – die beste Kontrolle über den öffentlichen Diskurs. Gleichzeitig ist der betreffende Zeuge ist maximal geschützt. Denn ein allfälliger „tiefer Staat“ wird sich hüten, einen bereits von der Öffentlichkeit totgeglaubten Zeugen „nochmals“ und tatsächlich zu ermorden. Mit solchen Schachzügen kann der Rechtsstaat also kriminelle Strukturen in sich selbst im Geheimen aufklären, den öffentlichen Diskurs darüber kontrollieren und damit verhindern, dass solche kriminelle Strukturen das Staatswesen erschüttern und womöglich ganz zu Fall bringen könn(t)en.

    Ganz unabhängig davon, ob in den hier beschriebenen „NSU-Fällen“ diese Art geheimdienstlicher Legendierung erfolgt ist oder nicht: Es hilft allen Aufklärern enorm, das magische Spiel mit dem Platzieren falscher Annahmen zu verstehen. Denn mit dieser Methodik können natürlich auch kriminelle Organisationen ihre psychologischen Operationen praktisch ungefährdet durchführen und länger aufrecht erhalten. Das wohl wichtigste und zweifellos grösste Beispiel dafür ist das CoverUp von 9/11, wo unterschiedliche Konstruktionen kontrollierter Opposition wie z.B. „AE 9/11 truth“ die Skeptiker regelrecht einfangen und in die mentale Sackgasse führen.

    Insofern denke ich, der Autor denkt in die richtige als auch eine sehr wichtige Richtung. Bitte mehr davon!

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  4. „Zeugenschutz legendiert notfalls als Todesfall, der offen lässt, ob es sich um Suizid, Tötungsverbrechen oder eine zu spät erkannte Krankheit handelt.

    Lässt man diese Möglichkeit einer inszenierten Zeugenbeseitigung ohne Mord gedanklich zu, dann erscheint plötzlich der Feuertod des jungen Arthur Christ nicht nur als Vorlage für die „Beseitigung“ Florian Heiligs, sondern auch für das sogenannte Fanal von Eisenach; den erweiterten Suizid von Böhnhardt und Mundlos, dem in gleicher Weise die Unklarheit des vermuteten Mordes durch Dritte anhaftet … “

    Genial & brillant !!! Ein Gedankengang der bei mir kreiste ich aber noch nicht auszusprechen befähigt gewesen war.

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    • PS:
      Die Eltern-Darsteller ( Eltern von Uwe Böhnhardt ) in „Das kann man nicht verzeihen | Das Erste – Panorama“ waren mir schon immer unglaubwürdig & unecht vorgekommen.
      Dazu passend auch das Mysterium mit dem unklaren Tatto …

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      • Vorsicht! An der Echtheit der Eltern gibt es keinen Zweifel. Nicht von einem Extrem ins andere fallen, sonst landen wir schnell bei den Reptiloiden.

        Dass einem etwas komisch vorkommt, reicht nicht. Ob und inwieweit die Eltern in das NSU-Projekt eingeweiht gewesen sein könnten (need to know), ist zu untersuchen. Alle „Anfasser“ und Indizien sind darzustellen, zu prüfen und zu bewerten – wie bei jeder anderen Hypothese auch. Erst recht, wenn man sich im leicht angreifbaren verschwörungstheoretischen Raum bewegt.

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      • „Vorsicht! An der Echtheit der Eltern gibt es keinen Zweifel.“ … akzeptiert denn da kann nur das lokale Umfeld falsifizieren.
        Wo mir Bedenken aufgekommen war der mehr als seltsam wirkende TV Auftritt der Eltern von Uwe Böhnhardt.

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    • Und was, wenn noch ein paar mehr in den sopranoistischen Zeugenschutz mussten, da sie(oder deren Familie) (un-)bekannten Bedrohungen ausgesetzt waren?

      Sei mal die Frage gestellt, welche Optionen bleiben für das Legendieren – vor Allem im DNA-Analyse Zeitalter? Ich denke an Feuer und Asche.

      Ist es nur Einer der „Verschwindet“(2000), können Zweifel an der Behauptung aufkommen – gerade in organisierten Kreisen … . Wird daraus aber eine Serie -mit entsprechender medialer Öffentlichkeit und später politischer Prägung- fällt der Zweifel etwas schwerer.
      [Zugegeben, ich akzeptiere jede Kritik an der These. Es ist auch nicht meine Primärüberzeugung, sondern lediglich eine These ;-]

      Es muss ja nicht die Sicherheit der bedrohten Personen Alleinzweck sein – sondern lässt sich auch modular erweitern: 1.) bessere Vernetzung der Strafverfolgungsbehörden 2.) Angstgesteuerte Akzeptanz der Überwachung 3.) Radikalisierung der Ermittlungsbehörden gegen O.K. 4.) Politische Einflussnahme …
      [Also die sogenannten „Staatlichen Interessen“] – um den enormen logistischen und finanziellen Aufwand zu erleichtern.

      __________
      Übrigens, Alles Gute zur Bloggründung
      -(keine Ahnung wie so ein Ereignis zelebriert/genannt wird^^)

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  5. Sehr schöner Blog, viel Erfolg.
    Für die Fäisbuchgemeinde wirds aber noch die 10zeiler Version brauchen 🙂

    Den Staatsanwalt Biehl hätte ich noch mit reingefummelt.

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  6. Hey, klingt alles sehr schüssig. Ich lese auch regelmässig den Sicherungsblog, so bin ich auch auf sie gestoßen. Die Spur der Soko „Parkplatz“ von dem schiefgegangen Heroindeal kenne ich, scheint für mich auch sehr plausibel. Wenn man dieser These glauben schenkt, treten aber trotzdem (wie von Ihnen erwähnt) erneut Wiedersprüche auf.

    Das Fahrzeug mit dem verbauten Heroin soll ja auf der Theresienwiese liegen geblieben sein, weshalb der Kurier mit dem Taxi zu seinen Auftraggebern gefahren ist.
    Angenommen, die Heroinbande hat den Touringwagen von Kiesewetter/Arnold gesehen und ist dann hohl gedreht und hat auf die beiden geschossen und ist danach zu fuss geflüchtet,
    was ist dann mit dem Heroinfahrzeug passiert? Lies man das einfach auf der Theresienwiese stehen zusammen mit der Ware oder wurde das vorher repariert?

    Für mich ist das leider nicht ganz schlüssig, vielleicht habe ich auch in den Akten was wesentliches übersehen.

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